Nubia Flip 5G im Test: Besser als das Galaxy Z Flip 5? (2024)

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Kompaktes Foldable für 500 Euro

17.6.2024 von Andreas Seeger

Die chinesische Marke Nubia verkauft das Falt-Smartphone Flip 5G für nur 599 Euro, im Rahmen einer Rabattaktion bekommt man es momentan sogar schon für 499 Euro. Ist das Nubia eine günstige Alternative zu Samsungs Galaxy Z Flip 5? Wie unser Test zeigt, muss man bereit sein, einige Kröten zu schlucken. Und es gibt noch einen Preisbrecher von Samsung, der es dem Nubia Flip 5G schwer machen dürfte.

ca. 6:20 Min

Testbericht

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Pro
  • robuste Bauform mit solider Scharnierkonstruktion
  • hochwertige Haptik
  • großes und leuchtstarkes OLED
  • gute Connectivity mit Dual-SIM und WiFi 6E
  • lange Akkulaufzeit
  • umfangreicher Lieferumfang

Contra
  • groß und schwer
  • nur IPX4
  • SoC nicht mehr ganz frisch
  • Kamerasystem mit nur einer Brennweite
  • zu wenig Updates
  • keine eSIM

Fazit

Das Nubia Flip 5G ist ein gutes Foldable, aber es fehlen die Alleinstellungsmerkmale. Das Display kann vollauf überzeugen, aber in allen anderen Bereichen kann auch Samsungs 2022er Top-Modell Galaxy Z Flip 4 locker mithalten. Das ist nicht nur kompakter gebaut, es hat auch die höhere IP-Zertifizierung, das vielseitigere Kamerasystem und vor allem: Den besseren Software-Support. Wenn Nubia in Deutschland erfolgreich sein will, dann muss vor allem der Update-Zeitraum ausgebaut werden.

Preise und Marktüberblick

Der Markt für kompakte Falt-Smartphones wächst, aber noch ist die Modellvielfalt überschaubar. Es gibt neben Nubia nur zwei Unternehmen, die hier eine nennenswerte Rolle spielen: Samsung und Motorola.

Samsung ist mit seiner Serie Galaxy Flip der unangefochtene Marktführer, Motorolas Razr-Serie folgt erst mit einigem Abstand. Die 2023er-Serie Razr 40 kann man für 750 Euro (Razr 40) beziehungsweise 800 Euro (Razr 40 Ultra) kaufen. Allerdings hat Motorola zum Testzeitpunkt aufgrund eines Patentstreites mit einem Verkaufstopp in Deutschland zu kämpfen (momentan werden nur Lagerbestände abverkauft). Samsung hat solche Probleme nicht, der Weltmarktführer aus Korea verkauft sein aktuelles Top-Modell Flip 5 für 1.000 Euro. Das ist viel Geld, aber es gibt eine weitere Alternative, die preislich gut mit dem Nubia Flip mithalten kann: Das Galaxy Z Flip 4 bekommt man schon für 500 Euro. Das knapp 2 Jahre alte Modell kann es durchaus mit Nubia aufnehmen, auch weil Samsung die Software gut pflegt und "4+5" verspricht, also vier neue Android-Versionen und fünf Jahre Sicherheitsupdates. Das Flip 4 wird also noch Android 16 erhalten, während es bei Nubia in puncto Updates mau aussieht. Dazu später mehr.

Große Schachtel mit viel Inhalt

Beim Erstkontakt fällt der reichhaltige Lieferumfang auf. Während andere Hersteller die Phones in immer kleinere Schachteln quetschen, kommt das Flip 5G in einem großen Karton, der nicht nur ein zweigeteiltes Schutzcover aus transparentem Kunststoff beinhaltet, sondern auch ein 33-Watt-Netzteil und ein weißes USB-C-Kabel.

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Design und Verarbeitung: Groß und schwer, aber robust

Bei einem Falt-Smartphone ist das Scharnier die entscheidende Herausforderung und Nubia enttäuscht hier nicht. Die Oberseite klappt langsam mit einem genau dosierten Widerstand zu und gibt sich dabei wackelfrei. Das Nubia macht den Eindruck, ein paar Jahre durchzuhalten, auch weil der Aluminiumrahmen sehr breit und massiv ausfällt. Die Rückseite besteht aus angerautem Glas, das unempfindlich gegenüber Fingerabdrücken ist. In der uns vorliegenden schwarzen Variante (das Flip 5G ist in schwarz, gold und violett erhältlich) schimmert das Glas mit einem leichten Glitzereffekt. Die Haptik ist sehr hochwertig.

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Ein Kritikpunkt ist allerdings die wuchtige Bauform: Mit 209 Gramm und 16 Millimeter ist das Phone spürbar schwerer und dicker als ein Galaxy Flip 5 (187 Gramm und 14 Millimeter). Hinzu kommt die niedrige IP-Zertifizierung: Mit IPX4 ist das Flip 5G nur gegen Spritzwasser geschützt.

Ein weiterer Vorteil von Samsung: Während man beim Flip 5 die Oberseite in einer beliebigen Position anwinkeln kann, klappt das beim Nubia 5G nur in einem eingeschränkten Bereich zwischen 60 und 110 Grad. Während der Nutzung kam es häufiger dazu, dass die Oberseite die angewinkelte Position nicht halten konnte und von alleine aufklappte.

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Das OLED ist riesig und leuchtstark

Wenn man das Smartphone aufklappt, entfaltet sich ein leuchtstarkes OLED, das mit 6,9 Zoll zu den größten gehört, die es gibt - selbst das Samsung-Flaggschiff Galaxy S24 Ultra kommt nur auf 6,8 Zoll. Inhalte werden knackig mit der hohen Auflösung von 2.790 x 1.188 Pixel dargestellt, die Bildwiederholrate stimmt mit 120 Hertz ebenfalls. Hier gibt es nichts zu kritisieren, im Gegenteil: Das OLED ist ein Kaufargument.

Das kleinere Außendisplay ist weniger spektakulär aber ein solides OLED, das mit seiner Kreisform stimmig zum Gehäusedesign passt. Es hat eine Auflösung von 466 x 466 Pixeln und zeigt wichtige Informationen in Form von Apps und Widgets an, etwa Kamera, Rekorder, Timer, Wellness, Wetter oder Musik.

Der Prozessor ist zu alt

Für den Prozessor gilt das allerdings nicht. Qualcomms Mittelklasse-SoC Snapdragon 7 Gen 1 wurde im Mai 2022 vorgestellt und ist für ein 2024er-Smartphone auf diesem Preisniveau zu alt. Motorola baut dieses SoC auch im Razr 40, aber das Smartphone ist bereits seit einem Jahr auf dem Markt. Die gute Nachricht ist, dass die Performance ausreicht, um geschmeidig und ohne Ruckler durch den Alltag zu kommen, die Oberfläche reagiert geschmeidig auf Eingaben, wir hatten bei der Nutzung nicht das Gefühl, untermotorisiert zu sein. Für intensive Game-Sessions oder Heavy User ist das Phone aber definitiv nicht die erste Wahl.

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Connectivity und Speicher

Die Speicherausstattung ist mit 8/256 GB preisgerecht, mehr kann man von einem Foldable für 600 Euro nicht erwarten. Das gilt auch für die Connectivity, die sogar überdurchschnittlich ausfällt, denn WiFi 6E ist in dieser Preisklasse keine Selbstverständlichkeit. Bluetooth wird in Version 5.2 unterstützt, dank des Snapdragon-Prozessors sind auch eine Vielzahl von Qualcomm-Codecs dabei, unter anderem aptX Adaptive. Die USB-Buchse unterstützt nur den langsamen 2.0-Standard, aber alles andere wäre auch eine Überraschung gewesen. Vermisst haben wir eigentlich nur eSIM. Dual-SIM ist zwar möglich, aber nur in Form von 2 Nano-SIM-Karten.

Software und Updates

Das Nubia Flip 5G läuft noch mit Android 13, also der letztjährigen Version das Betriebssystems. Für ein Smartphone, das Mitte 2024 in den Handel kommt, ist das nicht mehr up-to-date. Ein Update auf Android 14 ist zwar geplant, danach ist aber Schluss: Für das Flip 5G verspricht Nubia "1+3", also eine neue Android-Version und drei Jahre Sicherheitsupdates. Ein viel zu kurzes Zeitfenster, wie der Vergleich mit Google und Samsung verdeutlicht: Beide zeigen mit "4+5" beziehungsweise "7+7" wie man es richtig macht.

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Über das Android-System legt Nubia die Eigenentwicklung MyUX in Version 13.5, die mit ihren vielen Features, Einstellungsmöglichkeiten und bunten Icons an die Oberflächen von Xiaomi und Honor erinnert. Es sind einige Apps vorinstalliert, diese lassen sich aber problemlos deinstallieren. Gut gefallen haben uns die Vorlagen und Einstellungen für das Außendisplay, hier kann man sich schnell über neue Benachrichtigungen oder das Wetter informieren, es ist auch möglich, die Kameravorschau einzublenden und so die Hauptkamera für Selfies zu nutzen. Was nicht geht: Beliebige Apps auf dem Bildschirm ausführen - aber das wäre aufgrund der Größe ohnehin wenig praktikabel.

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Im Einstellungsmenü kann man festlegen, welche Widgets auf dem Außendisplay eingeblendet werden und auch deren Reihenfolge verändern. Vermisst haben wir die Möglichkeit, ein Always-on-Display dauerhaft zu aktivieren. Das geht interessanterweise zwar für den aufgeklappten großen Bildschirm, nicht aber für das kleine Außendisplay - also dort, wo es eigentlich am sinnvollsten ist.

Nubia unterstützt auch die mit dem Falt-Formfaktor verbundenen Möglichkeiten: Wenn man das Nubia Flip 5G mit halb angewinkeltem Display aufstellt und Videochats, Youtube oder die Kamera startet, dann wird der Bildschirm zweigeteilt und im unteren Bereich werden die Bedienelemente eingeblendet.

Kamerasystem: Nur eine Brennweite

Das Kamerasystem besteht aus einer 50-Megapixel-Hauptkamera, die von einer 2-Megapixel-Tiefenkamera flankiert wird. Die Frontkamera hat 16 Megapixel und einen Fixfokus. Selfies mit der 16-Megapixel-Kamera sehen okay aus, deutlich besser wird es, wenn man die Hauptkamera für Selfies benutzt. Hinter der sitzt der von Samsung produzierte JN1, ein Sensor, der bereits 2021 vorgestellt wurde und vor allem in Smartphones der unteren Mittelklasse eingebaut wird (zum Beispiel Xiaomi Poco M4 Pro 5G). Die Fotos sehen bei guten Lichtverhältnissen sehr gut aus, bei wenig Licht nimmt die Qualität jedoch stark ab.

Softwareseitig wird viel geboten, so kann man etwa die vollen 50 Megapixel ansteuern oder Fotos im RAW-Format speichern. Insgesamt ist das Nubia Flip 5G kein Smartphone, das man wegen der Kamera kaufen sollte. Der Abstand zu Samsungs Galaxy Flip 5 ist deutlich.

Akkulaufzeit und Aufladen

Der Akku fasst 4.310 mAh und damit mehr als in einem Galaxy Flip 5 (3.700 mAh) - hier wirkt sich die Größe des Nubia Flip 5G vorteilhaft aus. Entsprechend ausdauernd gibt sich das Smartphone: 9:20 Stunden im BatteryMark von PCMark sind ein guter Wert. Ein Tag Laufzeit ist problemlos möglich, allerdings sollte man über Nacht nachladen, denn zwei Tage ohne Steckdose sind mit dem Nubia Flip 5G nicht möglich. Mit dem 33-Watt-Netzteil ist der Akku bereits nach 20 Minuten wieder bei 50 Prozent, bis zu einer vollen Ladung dauert es etwa eine Stunde. Kabelloses Aufladen wird nicht unterstützt.

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Fazit: Das Galaxy Z Flip 4 ist die bessere Wahl

Das Nubia Flip 5G ist ein gutes Foldable, aber es fehlen Alleinstellungsmerkmale. Im Foldable-Segment steht Nubia vor dem gleichen Problem, vor dem auch andere Hersteller stehen: Weil Samsung schon seit vielen Jahren mit der Flip-Serie den Markt dominiert, dürfen neue Geräte sowohl technisch als auch preislich das Niveau von Samsung nicht unterschreiten.

Das Display und der Lieferumfang des Nubia Flip 5G können vollauf überzeugen, aber in allen anderen Bereichen kann ein Samsung Galaxy Z Flip 4 locker mithalten. Das ist bei gleichem Preis nicht nur kompakter gebaut, es hat auch die höhere IP-Zertifizierung, das vielseitigere Kamerasystem und vor allem: Den besseren Software-Support. Wenn Nubia in Deutschland erfolgreich sein will, dann muss vor allem der Update-Zeitraum verlängert werden.

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